gw/ Beitrags-Chronologie    
gw /   Bernau, 30.3.2018    
     

PETITIONSTHEMA:   SCHLUSS MIT PESTIZIDEN

 

Hören wir endlich auf, mit leichtem Gewissen und leichter Hand Leben, das uns   s c h e i n b a r   beeinträchtigt, aus dem Weg zu giften, zu schießen, zu sperren, so oder so zu knechten   -  leben wir doch in Systemen, die in der Welt wie kaum andere (?!) eintreten ... ???

 

Wann lernen wir endlich, mit Respekt allem zu begegnen, was existiert, und solchen unter   u n s   anzumahnen ?  -  Nur wer so lebt, produziert, kauft,  der wird selbst Respekt und respektvolle Nachahmer finden...   -  zugunsten der Lebensmöglichkeiten aller !!!

 

 

Petition an Julia Klöckner, Bundeslandwirtschaftsministerin
Schluss mit Pestiziden und der Vergiftung von Schmetterlingen!

Ich bin Dr. Robert Trusch, beschäftige mich seit über 40 Jahren mit Schmetterlingen und ich bin als Wissenschaftler im Naturkundemuseum Karlsruhe für die Schmetterlingssammlung mit mehr als zwei Millionen Exemplaren zuständig.

Leider stehen heutzutage schon ein Drittel aller Schmetterlingsarten Deutschlands auf der Roten Liste! Schuld daran sind die intensive Landwirtschaft, Überdüngung und Pestizide – vor allem Neonikotinoide, die unsere Schmetterlinge vergiften. Deshalb starte ich gemeinsam mit der Deutschen Umwelthilfe diese Petition. Wir fordern die Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner auf, endlich etwas gegen das Sterben der Schmetterlinge zu unternehmen. Bitte unterstützt diese Petition mit eurer Stimme! 

Gerade Neonikotinoide sind besonders gefährlich für Schmetterlinge, aber auch für viele andere sensible Insekten und letztendlich auch für uns Menschen. Sie sind bis zu 7.000-mal giftiger als das längst verbotene Pestizid DDT. Das perfide: auch geringste Dosen machen Insekten krank und schädigen z.B. ihr Immunsystem. Das Gift der Neonikotinoide durchdringt die Pflanze bis in die Blüten und wirkt wie ein Nervengift. Und Neonikotinoide gelangen sogar in unsere Naturschutzgebiete jenseits der Felder!

In diesem Frühjahr werden die EU-Länder über ein Verbot von Neonikotinoiden beraten und abstimmen. Wie das Ganze ausgeht, hängt von der Stimme der Mitgliedsstaaten ab. Wir müssen JETZT Druck machen, damit Julia Klöckner für ein Verbot dieser gefährlichen Pestizide stimmt. Wir müssen verhindern, dass sie, wie ihr Vorgänger Christian Schmidt bei Glyphosat, die falsche Entscheidung trifft. So einen Alleingang darf es auf keinen Fall noch einmal geben!

Darum fordern wir:

  • Dass Neonikotinoide und gesundheitsschädliche Pflanzengifte wie Glyphosat EU-weit nicht mehr zugelassen werden. Für Deutschland brauchen wir ein Sofortverbot, denn trotz aller Ankündigungen eines Teilverbotes durch die EU ist ihr Einsatz bei uns kaum zurückgegangen!
  • Dass die Bundesregierung ein umfassendes nationales Pestizidreduktions-Programm verabschiedet, damit die Agrarindustrie nicht einfach auf andere Insekten- oder Pflanzengifte ausweichen kann.
  • Dass das Pestizid-Zulassungsverfahren reformiert wird: Hersteller sollen nachweisen müssen, wie ein Pestizid auf wildlebende Bestäuber-Insekten und auch auf die menschliche Gesundheit wirkt.

Bitte unterstützt unsere Forderungen mit eurer Stimme. Wir müssen die Bundesregierung jetzt unter Druck setzen und sie auffordern, sich ganz konkret für den Schutz der Schmetterlinge einzusetzen: Damit wir auch in Zukunft noch die Gaukler der Lüfte in unserem Garten oder auf Waldwiesen bestaunen können.

Ganz herzlichen Dank!
Euer Dr. Robert Trusch und die Deutsche Umwelthilfe

 

Gemäß dem Bericht der Süddeutschen vom 19.07.2017 wurde das sogenannte Gefährder Gesetz in Bayern verschärft. Ab sofort ist es möglich sogenannte Gefährder, das sind Personen die im Verdacht stehen, dass sie eine Straftat begehen könnten, bis zu 3 Monate präventiv zu verhaften. Ohne richterliches Urteil, ohne Verfahren, ohne konkreten Hinweis auf eine geplante Straftat. Und die Haft kann nach alle drei Monate von einem Richter verlängert werden - auf unbegrenzte Zeit und ohne Urteil oder Gerichtsverhandlung. Bislang war eine solche Haft auf zwei Wochen beschränkt. 

Unserer Meinung nach unterhöhlt dieses Gesetz die Basis unseres Rechtsstaates und auch die Demokratie, in welcher die Macht vom Volk ausgehen sollte. 

Zitat Süddeutsche vom 19.07.2017 unter der Überschrift "Gefährder-Gesetz verschärft":

"Das neue Gesetz bezieht sich aber nicht nur auf mögliche terroristische Anschläge. Es betrifft jeden Bürger. Bisher konnte die Polizei erst tätig werden, wenn eine konkrete oder eine unmittelbar bevorstehende Gefahr drohte. Jetzt aber kann die Polizei Personen schon vorher überwachen oder in Gewahrsam nehmen. Statt einer konkreten Gefahr braucht es zukünftig nur noch eine drohende Gefahr, eine von der CSU-Regierung neu geschaffene Kategorie. Für eine drohende Gefahr muss die Begehung einer Straftat nicht mehr konkret erkennbar sein. Es reicht aus, wenn die konkrete Wahrscheinlichkeit begründet ist, dass in überschaubarer Zukunft eine Straftat begangen wird."

Diese Gesetzesänderung geht weiter in eine Richtung, in der den Menschen in Deutschland Freiheit genommen wird, im Namen größerer Sicherheit. Allerdings setzt diese Gesetzesänderung die Unschuldsvermutung außer Kraft und erlaubt theoretisch eine unendlich lange Haft ohne Verhandlung und Gerichtsurteil. Das ist Willkür: Wer als unbescholtener Bürger in die Mühlen eines Polizeiapparates gerät, der keine Rechtfertigung und keine konkreten Hinweise auf Straftaten mehr benötigt, um Menschen unbefristet wegzusperren, der wird schnell zum Opfer dieses chronisch unterbesetzen und überlasteten Apparates. 

Wir haben gerade in Deutschland im vergangenen Jahrhundert sehr negative Erfahrungen mit diesen undemokratischen Strukturen gesammelt und aus diesem Grund legen wir Deutsche besonders viel Wert auf die Trennung von Justiz und Exekutive und darauf, dass man nicht grundlos bestraft werden kann. Das ist mit der Verschärfung des Gefährder Gesetzes nicht mehr gegeben!

Deswegen möchten wir, dass diese Verschärfung vollständig zurückgenommen wird. Wir wollen nicht, dass die Polizei Menschen einfach wegsperren kann, und wir glauben auch nicht, dass das nötig oder sinnvoll ist, um die Sicherheit in diesem Land zu gewährleisten! Wir wollen, dass weiterhin die Unschuldsvermutung gilt und nicht ein Generalverdacht gegen Jeden von uns besteht, eine Situation, die Denunziation, von Angst und Anpassungsdruck erzeugt. Mit dieser Petition stehen wir für unsere demokratische Grundordnung, für die Gewaltenteilung und die Freiheit der Bürger ein. Bayern soll ein Land bleiben, in der die "Liberalitas Bavarica", unsere freisinnige Denk- und Handlungsart zusammen mit einer wohlwollende Gesinnung gilt und uns auszeichnet, ein Land in dem kein Platz ist für autoritäre Selbstherrlichkeit, die ein Klima der Angst erzeugt.

Das ist unser Ziel! Gerade mit Blick auf die heutigen Herausforderungen brauchen wir ein weltoffenes, engagiertes, bürgernahes, lebensbejahendes, demokratisches und freies Bayern!