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gw/ Beitrags-Chronologie | ||
8/2018 gw/ Verweis auf BAZON BROCK - UNLÖSBARE PROBLEME | ||
Doku DISKUSSION auf human-connection.org I , II |
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EIN BILD FÜR DAS PRINZIP VON EVOLUTION : EINPASSUNG"Wer auf Vernunft und Verantwortung besteht, wird zu dem Schluss kommen, dass wir schleunigst umzustellen haben vom Pathos der allmächtigen Moderne, vermeintlich alle Probleme der Menschheitsentwicklung lösen zu können, auf die Fähigkeit, mit prinzipiell unlösbaren Problemen sinnvoll umgehen zu lernen. " Der Philosoph Bazon Brock zu unlösbaren Problemen in Deutschland |
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... ein Beispiel: "Mittelfristig wird es zu einer Entfetischisierung „demokratischer“ Institutionen kommen müssen und zu einer völligen Neuordnung des Verhältnisses von parlamentarischer Demokratie, Basisdemokratie und Experten-Autorität, zu institutionellen Formen einer zeitgemäßen gesellschaftlichen Willensbildung. Als Beispiel sei eine Intervention des Amtes für unlösbare Probleme genannt, in der politische Handlungsträger öffentlich aufgefordert werden, einen seriösen Umgang mit dem gegenwärtigen Problem der Atom-Müll-Lagerung in die Wege zu leiten: Wenn man Atom-Müll in alten Bergwerkstollen versteckt, dann macht man es wie kleine Kinder, die ihre Augen schließen, wenn sie Tatsachen nicht zur Kenntnis nehmen wollen. Der Gegenvorschlag des Amtes lautet, an zentralen Orten in großen Städten Kathedralen zu errichten, in denen der Müll öffentlich sichtbar gelagert wird, so dass allen Menschen deutlich vor Augen geführt wird: Das sind die Kosten unserer Zivilisation, die wir zu tragen haben. " (https://denkerei-berlin.de/gruendung/) ... der Textvorlauf zu diesem Beispiel: "Allgemeines Kopfschütteln von selbstgewissen Fortschrittsgläubigen erntete Bazon Brock 1990, als er prognostizierte, dass die Menschen in den Ballungszentren der Welt zukünftig nicht mehr ihre kulturelle Identität (religiöse Überzeugungen, Sprachgemeinschaft, Verhaltenskodex und Wertevorstellungen) behaupten könnten, um durch sie ihre Gemeinschaft zu festigen. Das einzige, was Menschen in Zukunft gemeinsam haben würden, sei die Konfrontation mit prinzipiell unlösbaren Problemen. Zum einen, so Brock, machen etwa Weltklimaveränderungen nicht an den Grenzen kulturell definierter Lebensräume halt; zum anderen führen die Bemühungen um Problemlösungen – etwa in der Forschung – zu immer neuen Problemen, sodass sich durch Erweiterung des Wissens vor allem die enorme Vergrößerung des Nichtwissens ergibt. Wissenschaften oder generell Expertentätigkeiten erzeugen gerade dort Probleme, wo sie die Bürger nicht einmal vermuten können. Wären Probleme lösbar, müsste man sie nicht ernst nehmen. Probleme sind Zumutungen der Wirklichkeit, wenn sie nicht lösbar sind. Immer noch rühmen sich Politiker ihrer „Problemlösungskompetenz“, die sich auch gerne Banker, Unternehmer und Professoren zugute halten. Dabei sollte seit Fukushima und den gescheiterten Versuchen, die Retter der Euro-Retter zu retten, jedermann klar sein, dass von Menschen auf Erden Probleme nur durch das Schaffen neuer Probleme „gelöst“ werden können. Die pragmatische Sanktion, Problemlösungen durch Problemschaffen nur dann anzuerkennen, wenn die Nachfolgeprobleme kleiner sind als das Ausgangsproblem (Brock 1986), wurde mit der Behauptung außer Kraft gesetzt, die Weltverhältnisse seien so wahnsinnig komplex geworden, d.h. die Wechselwirkungen der Handlungsfolgen seien nicht mehr erfassbar. Wer auf Vernunft und Verantwortung besteht, wird zu dem Schluss kommen, dass wir schleunigst umzustellen haben vom Pathos der allmächtigen Moderne, vermeintlich alle Probleme der Menschheitsentwicklung lösen zu können, auf die Fähigkeit, mit prinzipiell unlösbaren Problemen sinnvoll umgehen zu lernen. Beispiele dafür boten immer schon Medizin, Theologie, Psychologie, Technikfolgenabschätzung sowie die bildenden und darstellenden Künste: Der Mediziner weiß, dass nicht er heilt, sondern die Natur. Er verpflichtet sich vielmehr der kuratorischen Anstrengung, den Kranken optimal beim Umgang mit seinem Leiden anzuleiten. Die Theologen versuchten, den natürlichen Glaubensfundamentalismus zu bändigen, indem sie zeigten, dass Glauben eben nicht heißt, mit Gott ein Tauschgeschäft zu vereinbaren: Brandopfer gegen Gnade oder bedingungslose Unterwerfung für Auserwähltheit. Glauben heißt gerade, die Kraft zu haben, dem Zweifel und der permanenten Versuchung zur dogmatischen Gewissheit standzuhalten. Psychologen erkannten den Verlust des Wirklichkeitssinns durch Allmachtsphantasien von Tätertypen aller Handlungsfelder. Zur heilenden Selbsterkenntnis führt das Einverständnis mit der je eigenen Beschränktheit in Wissen, Können und Haben. Die Dramatiker vermittelten den Zuschauern (sie heißen im griechischen Theater „Theoretiker") die Fähigkeit, einzelne Sachverhalte und Handlungen in Zusammenhängen zu sehen, die als sinnvoll empfunden werden konnten. So entstand die Verpflichtung auf biografische Entwürfe, deren Befolgung ihre Leistungsfähigkeit für die Bewältigung der Komplementarität von Erfolg und Scheitern, Leben und Sterben, Rationalität und Irrationalität, Faktizität und Kontrafaktizität oder Kalkül und Liebe veranschaulicht. Philosophen lehrten allerdings nur die Unlösbarkeit von Problemen des Denkens, indem sie Paradoxa beschrieben und Begriffstäuschungen analog zu den Sinnestäuschungen untersuchten. Auffällig ist, dass nur wenige von ihnen sich den Gewalten der Wahnbilder des Krieges oder denen der Mutwilligkeit im Trotz stellten – also dem Problem, dass Erkenntnis selten zur Einsicht führt. In jüngster Zeit wird immerhin die Technikfolgenabschätzung weitestgehend für sinnvoll gehalten. Per Gesetz sind auch akademisch nicht vorgebildete Bürger seit 20 Jahren dazu verpflichtet, zu wissen, dass jedes Heilmittel Risiken und Nebenwirkungen birgt. Aber die Wechselwirkung der Nebenwirkungen gleichzeitig verordneter Heilmittel bleibt weitestgehend unbekannt und die Technikfolgenabschätzung zeigt, dass die ernsthaften Folgen gerade nicht abschätzbar sind. Walten wir also unseres Amtes, indem wir von der Euro-Krise oder der Endlagerungskrise bis zu den Sinnkrisen der Lebensführung jeweils zeigen, wie man angemessen Probleme bemeistern kann, anstatt sie mit immer höherem Einsatz aus der Welt schaffen zu wollen." ______ Ja. Wie? Daran kauen wir alle... |
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I | zu Bazon Brocks
These um Umgang mit ´unlösbaren Problemen´ zDOKU - DISKUSSION AUF HUMAN-CONNECTION (Kopie) |
13.8.2018 - 17.8.2018 17h |
ggf. Vorhaben: | ||
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Danke fürs Taggen und vor allem deiner ausführlichen Erklärung. Nur irgendwie und das ist nur so ein Gefühl, geht meiner Meinung nach alles am Thema vorbei. Das scheinen mir alles schöne "Gedankenspiele" zu sein und vielleicht sind es ja auch Puzzlestücke die in Zukunft mal noch gebraucht werden aber ganz ehrlich...ich komme gerade so mit wovon hier gesprochen wird. Und ich habe wirklich das Bedürfnis mich weiterzubilden, weshalb mich das nicht stört. Aber die meisten Menschen schnallen bei solchen Themen doch ab. Sicherlich wird dieses Wissen gezielt zur Manipulation genutzt, doch wie willst du jemanden darauf hinweisen, wenn er nicht mal den Mechanismus dahinter versteht? Ich kann zwar schwer beurteilen wie viel von solchen Videos: https://www.youtube.com/watch?v=G3bn24qdZ7c wahr ist, aber wenn das stimmten sollte, hätten wir da nicht viel größere Probleme als die die hier ständig diskutiert werden? Ich meine hier wird von Menschen/Familien gesprochen, denen quasi die ganze Welt gehört. Sie haben in Kriegen beide Seiten zu ihren Marionetten gemacht und beide Seiten mit Waffen beliefert usw. Egal was für ein Wandel oder Umdenken da kommen mag, sie werden sofort ihre Finger im Spiel haben und wieder die ganze Welt zu ihren Marionetten machen. Diese Menschen werden doch nicht wie der Rest der Welt durch einen Krieg oder eine Wirtschaftskrise ihren Einfluss verlieren. Sehe ich hier etwas zu naiv oder ist das einfach etwas womit du dich abgefunden hast/wir uns abfinden müssen und wir sollten uns um die Gestaltung unseres kleineren unmittelbaren Freiheitsraumes bemühen, weil dieser wellenförmige Verlauf von Aufbau und Zerfall geschichtlich schon immer so war? Ich verstehe einfach nicht wie wir bei dieser perversen Macht mancher Menschen/Familien nur im Ansatz hoffen dürften etwas längerfristig nach unseren Wünschen formen zu dürfen? |
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Soweit es meinen Kommentar betrifft, sehe ich nicht wie der
am 'Thema' vorbeiginge ;-) Wie sollen die einseitig konditionierten Katzen/Menschen
(einseitig, weil linear konditioniert unter Ausschluss
ergänzender Alternativen), diese denn erkennen und nutzen
können?! Und selbst wenn ein Stier das überlebt, lernt er tragischerweise nicht aus dieser Erfahrung und versucht den gleichen Scheiß gleich wieder - siehe analog Menschheitsgeschichte. Die Machtelite hat einen enormen Vorteil gegenüber dem Rest der Welt: Jahrtausendalte Erfahrung im Erreichen und Bewahren von Macht. Die, die sich jetzt dagegen verwahren wollen, sind ja völlig ahnungslos, was das bedeutet, wie das funktioniert und wie man eventuell dieses Machtmonopol so brechen kann, dass kein Wiederholungseffekt des Machtmissbrauchs eintritt. Das oben Genannte zählt ganz sicher zu den ersten Maßnahmen, denn wenn DAS nicht verstanden wird und gezielt kompensiert wird an SICH SELBST, bleibt man im Opferstatus wie der Stier in der Arena. Nichts ist verloren, alles zu gewinnen - aber eben nur dann, wenn dieser Schritt vollzogen wird. Zu dem Video: Es gab seit jeher mächtigste Familien, die die Geschicke bestimmen konnten - z.B. die Familie des Crassus zu Cäesars Zeiten, ohne den Cäsar nie das geworden wäre und erreicht hätte, was der historische Fall war! Oder die Fugger, denen Kaiser Karl V. verpflichtet war und sie, um seine Schulden zu bezahlen, zu den damals mächtigsten der westlichen Welt werden ließ. Das gab es also schon immer und natürlich auch aktuell. Aber DIE sind nicht das Problem, denn ihre Macht ist ein
Resultat der Unwissenheit der Masse und deren Unfähigkeit dieses
Unwissen konfliktgerecht zu kompensieren. Überall wird über Adolf als das ultimative Monster
hergezogen, dabei ist das maximal lächerlich! Und Adolf war nur die exformierte Kulminationsspitze aller Hoffnungen dieser jämmerlichen Befindlichkeiten auf Erlösung. Adolf ist ein Produkt der Masse - hätte sie sich dem verweigert, hätten auch alle Ränkespiele und Machtfäden im Hintergrund der wahren Macht nichts gefruchtet! Krieg ist zuallererst ein Kampf um die Köpfe! (Goebbels Tagebücher sprechen beredt über seine diesbezüglichen Sorgen!!!) Und wer diesen Krieg Arm gegen Reich gewinnen will, muss zuallererst um seinen eigenen 'Kopf' (aka Verstehen) kämpfen. Dann gibt es jede Menge Möglichkeiten Stinkefinger in Richtung 'Macht' zu verteilen ;-) Aber eben erst DANN.
PS: Wenn die meisten Menschen dabei tatsächlich 'abschnallen', dann ist ihnen auch nicht zu helfen - davon bin ich fest überzeugt. Die Hoffnung auf den 'deus ex machina' ist eine der verheerendsten geistigen Haltungen seit 5000 Jahren. Entweder kapieren die Menschen, die hier wie anderswo Veränderung suchen, dass sie nur unter Preisgabe ihrer alten Denkgewohnheiten möglich ist oder sie bleiben halt im Opferstatus. Wobei ich in vielen Fällen den leisen Verdacht habe, dass es gar nicht so wenige gibt, die den Opferstatus bevorzugen gegenüber der riskanten, aufwendigen Eigenverantwortung und lediglich eine Schuldzuweisungsmöglichkeit suchen, um von ihrer eigenen (wahlweise) Faulheit, Feigheit, Fahrlässigkeit abzulenken und sich so rein zu waschen. |
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puuhhhh... Also stark vereinfacht gesagt, aufgrund ihrer Erziehung, erkennen Menschen gar nicht die Möglichkeit einer anderen besseren Realität |
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@Daniel
HC3000
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Die Kraft derKonditionierung wird ja völlig unterschätzt! Ohne Vorkenntnisse, Hinweise, Beistand ist das nur sehr schwer möglich. Deshalb auch: Aber wie Sun Tze schon trefflich bemerkte: "Kennst du dich und deinen Gegner, wirst du unweigerlich siegen. Kennst du zwar dich, aber deinen Gegner nicht, so stehen eure Chancen gleich. Kennst du aber weder dich, noch den Gegner, wirst du unweigerlich verlieren." |
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Ok, glaube das habe ich jetzt kapiert : D und stimme da natürlich zu. Nur was kann da jetzt ein Weg heraus sein? Sowohl Bazon Brock, aber mir scheint auch Frau Weis hier und natürlich auch du haben ein so hohes sprachliches und denkerischen Niveau, dass man kaum mitkommt? Muss dieses Wissen erst mal unter den hoch Gebildeten verbreitet werden, die dann mit hoffentlich guten Absichten, es in vereinfachter Form auch den weniger Gebildeten "beibringen"? Ich schließe irgendwie noch aus, dass alle Menschen gleichzeitig auf der Welt dieses Wissen erlangen, die Waffen niederlegen und sich nicht mehr verführen lassen. |
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Die sogenannten 'Hochgebildeten' sind dazu da, aus der Komplexität verfügbarer Informationen, Erfahrungen, Techniken, Methoden eine 'Verschlichtung' vorzunehmen, so dass eben auch der weniger Gebildete verstehen kann, worin der Nutzen besteht und Anwendbarkeiten vorfindet, so dass er sich 'nur noch' dazu entscheiden muss, sie zu verwenden. Das ist ja das Problem von KenFM bis Mausfeld & Co. Die Analysen sind in vielen Fällen ja zutreffend - aber das 'Herunterbrechen' auf - sagen wir: Standardniveau, findet nicht statt. Erschwerend kommt hinzu, dass Minderwertigkeitskomplexe, Eitelkeiten, Neid, Stolz, Angst etc. so etwas kräftig sabotieren. Aber einigermaßen als gesichert darf ja gelten, dass es eine Mindestanzahl von Mutigen und vor allem Tapferen bedarf, die das auszuhalten bereit sind und so die magische 5%-Schwelle überschreiten, wodurch die Wahrscheinlichkeit der zunehmenden Akzeptanz drastisch steigt. |
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dann wäre es nur noch wünschenswert, dass sich ein paar "Hochgebildete" sich dieser Aufgabe der "Verschlichtung" annehmen und den Zusammenbruch der aktuellen Gesellschaft überleben, um im Anschluss als Anlaufstation oder Schutz gegen neue Verführungen für die Menschen da zu sein. Das wird dann wohl Zufall sein, nicht wahr? |
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@Daniel
HC3000
Wenn das so weiter läuft wie bisher in den einschlägigen Foren, Blogs, social networks etc., dann wird Zufall 'danach' kaum hilfreich sein ;-) Das Problem ist doch offenkundig: Menschen, die das Potential haben einerseits korrekt zu analysieren und andererseits zu verschlichten gibt es ja grundsätzlich - aber DIESE sind nicht vernetzt und tüddeln so mehr oder weniger voneinander isoliert vor sich hin. Was meinst Du wohl, warum die Machtelite 'think tanks' erfunden und jede Menge davon eingerichtet und finanziert hat? Genau. Neben dem Problem der mangelnden Akzeptanz elaborierter Beiträge bei den 'weniger Gebildeten' existiert auch das Problem der Konkurrenz unter den 'Hochgebildeten'. Es ist bei allen Projekten immer schon schwer gewesen fähige Leute auf ein Ziel bedingungslos einzunorden, ohne dass sie sich in zwischenmenschliche Kontroversen haben abdriften lassen. Mir persönlich ist es völlig egal, ob mein 'Todfeind' in einer Projektgruppe ist. Wenn er nachweislich kompetent ist und keine bessere soziale Alternative bereit steht - dann eben mit ihm. Entweder geht das Projektziel vor individuellen Befindlichkeiten und Interessen oder es scheitert. Man kann also nur herumflanieren und Versuchsballons starten und gucken, ob eine ausreichende Resonanz irgendwo stattfindet. Besser wäre es , es gäbe eine Art Filterboard, wo das systematisch und technisch sauber (ähnlich wie bei diversen Partnerbörsen) möglich wäre. Und zwar mit dem Schwerpunkt Projektmanagement zum Behufe des Verschlichtens komplexr Sachverhalte und der Entwicklung von geeigneten Transfermethoden, um den so aufbereiteten Inhalten das nötige Gewicht zu verleihen. |
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mit Zufall meinte ich eher, wer überlebt und wer nicht. Habe so ein wenig das Bild der Anarchisten vor mir, denen letztlich allen der Garaus gemacht wurde. Generell wird es wohl unter den AlltagsmenschenZufall sein wer einen Krieg oder eine Wirtschaftskrise überlebt. Das Filterboard klingt gut, jetzt wünschte ich mir ich hätte Informatik studiert ; ) Hast du nicht schon mal daran gedacht enger mit HC zusammen zu arbeiten? Macht es keinen Sinn Dennis Hack herzuleiten worauf es deiner Meinung nach ankommt und welche Funktionen es dafür bräuchte? Vielleicht wäre er einsichtig. Oder hoffst du einfach darauf hier Menschen kennen zu lernen mit denen man etwas starten kann? |
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Ich kenne weder Zeitpunkt noch Zeitverlauf der aktuellen Krise bzw. ihres Zeniths. Ich weiß aber, dass man die verbleibende Zeit dazu nützen könnte, das eben Angesprochene umzusetzen und zumindest einen Pool von Leuten zu generieren, der, egal wann was in welchem Umfang passiert, zumindest die bestmöglichen Voraussetzungen besitzt, um möglicherweise 'danach' eine Renaissance der aktuellen Machtsystematik zu konterkarieren. Denn das ist ja der Treppenwitz der Geschichte, dass die Mächtigen eben umgekehrt auch nicht wissen, wie das so ist und was man dann so macht, wenn die eigene Macht erstmal perdu ist (weil die machtgebenden Strukturen es ebenfalls sind) und völlig neu aufgebaut werden muss. :-) Ich habe soeben versuchsweise mal eine Organisation hier auf HC gegründet - mal sehen, wie lange es dauert, dass die frei geben wird... |
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Klingt nach einem Plan. Werde zwar noch viel aufholen müssen, aber ich bin dabei! : D |
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"Neben dem Problem der mangelnden Akzeptanz elaborierter Beiträge bei den 'weniger Gebildeten' existiert auch das Problem der Konkurrenz unter den 'Hochgebildeten'. Es ist bei allen Projekten immer schon schwer gewesen fähige Leute auf ein Ziel bedingungslos einzunorden, ohne dass sie sich in zwischenmenschliche Kontroversen haben abdriften lassen. Mir persönlich ist es völlig egal, ob mein 'Todfeind' in einer Projektgruppe ist. Wenn er nachweislich kompetent ist und keine bessere soziale Alternative bereit steht - dann eben mit ihm. Entweder geht das Projektziel vor individuellen Befindlichkeiten und Interessen oder es scheitert. Man kann also nur herumflanieren und Versuchsballons starten und gucken, ob eine ausreichende Resonanz irgendwo stattfindet." Konsens. Wir sollten die Sache meines Erachtens systematisch angehen: Start - Ziel - Weg. Start: Wo stehen wir? Wie ist die Ausgangslage? Welche Bedingungen finden wir aktuell vor? Ziel: Wo wollen wir hin? Was wollen wir erreichen? Was ist überhaupt realistisch erreichbar? Weg: Wie kommen wir zum Ziel? Welche Anforderungen ergeben sich? Wie erfüllen wir die? Wir benötigen in allen Teilaspekten Einigung. Letztere werden wir nur erreichen können, indem wir eine nicht-hierarchische (= anarchische) Organisationsform wählen. Sich qua was auch immer über andere Menschen zu erheben, und sei es die eigene Bildung, liefe erneut auf einen hierarchischen Ansatz und somit erneut auf ein Scheitern hinaus. Dass die Universitäten nur noch systemkonformen Mainstream (sprich: ideologischen Müll) produzieren, liegt in deren hierarchischer Organisation begründet. Letztere fügt sich nahtlos ein in jene des hierarchischen Staats, der die Universitäten überwiegend finanziert. @dope-venture @Daniel HC3000 @Mr. Peripet @Mirella Fortunato @Esther Weinz @Gabriele Weis |
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@Marcus Breitmeyer Pardon - einen Bezug zu meinen Posts erkenne ich so leider nicht. |
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"Pardon - einen Bezug zu meinen Posts erkenne ich so leider nicht." Der direkte Bezug ist das obige Zitat von @dope-venture . Der inhaltliche Bezug zu Deiner Eröffnung ist so schwer aber nun auch nicht zu erkennen. Da ging's unter anderem um kollektive Willensbildung. Ob wir die bestehenden Probleme gemeinsam lösen oder gemeinsam erdulden wollen; darüber gehen die Ansichten ganz sicher weit auseinander. Wenn es ein gemeinsames Vorgehen geben soll, dann werden wir uns einigen oder auch diese Entscheidung an einen Herrscher delegieren müssen. ;-) |
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"Probleme erdulden, sofern sie lösbar wären ist für mich keine Option ;-) Und: natürlich geht das nur gemeinsam - Alleingänge bei den anstehenden Größenordnungen sind vollkommen frustran." Das sehe ich auch so. @dope-venture - Konsens. "'Kommunikation' bedeutet ja nicht nur über etwas quatschen und sich darin einig sein - es bedeutet von seinem Ursprung her 'sich lösungsorientiert organisieren zu einem Zweck, über den man sich verständigt hat und den man als gemeinsames Interesse begreift'." Das setzt aber die Annahme einer gemeinsamen und somit auch übereinstimmenden Realität seitens der Beteiligten notwendig voraus, auf die man sich im Diskurs beziehen könnte. Das ist nicht immer gegeben und kann daher (auch nach meiner Erfahrung) nur sehr bedingt voraus gesetzt werden. "Ein Bürgerdialog ist eben KEINE Lösung, zumindest dann nicht, wenn er so verstanden wird, wie er praktiziert wird durch die Regierung." Der Regierung geht es darum, den Bürgern die eigene Politik zu verkaufen. Frau Merkel kann mich ganz gepflegt am Arsch lecken, um das mal klar und deutlich zu sagen. Die leben da in ihrer Blase, spinnen sich irgendwas zurecht und wollen mit dem Bürger reden, damit der das auch versteht. Top-down. "Sein Beispiel mit der Problemlösungsstrategie: Probleme lösen durch neue Probleme schaffen ist eine simple Beobachtungstatsache. Was mir fehlt ist der entscheidende Hinweis, dass wir das einem linear-logischen Paradigma verdanken, das uns indoktriniert wird seit 5000 Jahren." Ich habe eine Bitte: Könntest Du diesen Punkt eventuell etwas näher erläutern? "Und wo ICH dann aussteige ist, sobald deshalb Probleme als unlösbar definiert werden, wo es doch nur ein Problem ist für dieses eine Paradigma, aber keineswegs für ein anderes!?" Dito. Da steige auch ICH aus! Ein Problem entsteht, indem ein Individuum etwas erreichen will. Wer nicht das gleiche Ziel hat, für den tritt DIESES eine Problem gar nicht auf. Daraus ergibt sich, dass die Probleme den handelnden Subjekten grundsätzlich zugeschrieben werden müssen. Probleme sind also subjektiv und nur unter der Annahme übereinstimmender Ziele bedingt/begrenzt objektivierbar. Wenn ich mich freue, dass es wärmer wird, ist der postulierte Klimawandel für MICH kein Problem. |
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Erst einmal Danke für all die Anregungen hier. Zur Verständlichkeit würde es meines Erachtens für die meisten Menschen schon ausreichen, geläufigere deutsche Worte anstelle von Fremd- oder Fachworten zu lesen oder selten benutzte Worte/Konzepte (z.B. Vexierbild) bei der Erstverwendung kurz erklärt zu bekommen. Dann hätte man sogar zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Ich spreche hier insbesondere die elaborierte (gehobene) Sprache von @dope-venture an. Das wäre sicherlich gut automatisierbar, aber dieses Feature gibt es hier jedoch (noch) nicht und wäre auch sicherlich nicht leicht umsetzbar, ohne externe Quellen einbinden zu müssen (Privatsphäre adé). Zudem werden Worte, je nach Herkunft eines Menschen, unterschiedlich aufgefasst, da unsere Informationsverarbeitung nach meinem Verständnis individuell emergent (aufgrund der eigenen Erfahrungen aufeinander aufbauend) funktioniert. Also sollten die Begrifflichkeiten vorher klar definiert werden oder zumindest eine gewisse Unschärfe bei der Bewertung von Informationen mit einkalkuliert werden. Beispielsweise entstehen "Probleme" für mich nicht in der "externen Realität", wie @Marcus Breitmeyer das beschrieb ("Probleme treten entweder in der äußeren Realität auf, oder sie sind keine. Nur dort lassen sich die Probleme lösen."), noch treten sie dort auf. Nachtrag: Im letzten Kommentar von ihm fand ich das genauer beschrieben. ("Ein Problem entsteht, indem ein Individuum etwas erreichen will. [...]") In der Realität existieren nur "Zustände". "Probleme" entstehen durch das menschliche Denken, genau genommen durch das Verurteilen eines Zustandes. Wenn es regnet, dann ist das ein Zustand. Für den Menschen wird es zum Problem, weil er es verurteilt ("Scheiß Wetter"), denn er will (hier liegt der Hase im Pfeffer) sich nicht anpassen/unterordnen. Im Gegenteil: der Mensch versucht dann mit Gewalt das Wetter zu manipulieren. Herr Brock nennt das dann ein "unlösbares Problem", da es durch den Willen des Menschen aufrecht erhalten wird und alle vermeintlichen "Lösungsansätze" zu diesem Problem immer neue und immer mehr Probleme erzeugen. Im Falle des Wetters ist es z.B. die Vergiftung der gesamten Bio-Sphäre durch Chemtrails oder Durcheinanderbringen der elektro-magnetischen Ströme in Mensch und Tier/Insekt durch HAARP, Auslösung von Erdbeben und so weiter. @dope-venture bezeichnet es stattdessen als unlösbares Paradoxon ("Ein PARADOXON ist in der Tat unlösbar - für linear-logisches Denken, das die Ursache für dieses Paradoxon ist."). Eckhart Tolle nennt es "das Ego"... Ist es also somit nicht nur eine unterschiedliche Ausdrucksweise der gleichen (Ur-)Sache? Der eigentliche Lösungsvorschlag ist nun, stattdessen die Realität zu betrachten und (insbesondere) anzunehmen, um daraufhin "intelligent" zu agieren, also zu lernen, sich an die Realität anzupassen. Also dass der Mensch z.B. Dinge erschafft, um sein Ziel sicher (z.B. trotz Regen trocken) zu erreichen. Man könnte es lösungsorientiertes Handeln nennen, wobei ich das abgelutschte Wort "Lösung", das in uns gleichzeitig die Existenz eines "Problems" suggeriert, nicht befürworte. Wie wäre es mit z.B. zieloriertiert? Vielleicht gibt es aber auch noch etwas treffenderes. Das ist natürlich alles ziemlich schwammig und hängt imho letztendlich vom Bewusstseinsgrad des Menschen ab. Man kann wie hier irgendwo gesagt wurde nicht alles bis ins letzte Detail vorausplanen und die Konsequenzen abschätzen... Ich selbst denke, dass der wichtige Punkt dabei ist, den Dualismus im eigenen Weltbild/Denken zu erkennen bzw sich dessen bewusst zu werden und darüber hinaus zu wachsen. (@dope-venture Ist es das, was du mit "der unilateralen[einseitig], unipolaren["ein Pol ist dominant"], unidirektionalen["nur in eine Richtung"] linear-logischen Kausalitätsdenke" meinst?) @Marcus Breitmeyer "Das setzt aber die Annahme einer gemeinsamen und somit auch übereinstimmenden Realität seitens der Beteiligten notwendig voraus, auf die man sich im Diskurs beziehen könnte." Ist die Realität denn nicht bei jedem die gleiche und nur die Wahrnehmung eine andere? Wenn du vom Hochhaus springst und ich springe, sind wir beide unten Matsch... |
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@Michael @Marcus Breitmeyer @dope-venture Ich lerne viel hier. Würdet ihr mich vielleicht in euren Kommentaren taggen, dass ich eure Kommentare auch mitbekomme? |
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@Daniel HC3000 Na klar, gerne. Ich habe auch mal ein Feature Request gemacht, dass man Artikel abonnieren können soll, damit man immer über Änderungen/Ergänzungen benachrichtigt wird. https://github.com/Human-Connection/WebApp/issues/235 |
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@dope-venture Noch als Erklärung bezüglich meiner Frage zum Vergleich zu dem von dir genannten linear-logischen Kausalitätsdenken: Mir stellte sich die Frage, warum man Sachverhalte immer so einseitig beleuchtet und immer behauptet, man selbst spräche die Wahrheit. Und die Antwort/Ursache, die mir zu dieser Überlegung kam, war das dualistische Denken. Wenn man andere dazu bringen kann die eigenen Ansichten (was "gut" und was "schlecht" ist) zu übernehmen, kann man sich ihrer Unterstützung sicher sein und hat dadurch Macht gegenüber wiederum anderen, die nicht der gleichen Meinung sind. So braucht man sich auf gesellschaftlicher Ebene nicht an die Realität anzupassen und kann seinen eigenen Willen durchsetzen bzw. Vorteil sichern. |
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"Also sollten die Begrifflichkeiten vorher klar definiert werden oder zumindest eine gewisse Unschärfe bei der Bewertung von Informationen mit einkalkuliert werden." Wo soll man da anfangen und wo aufhören? Wenn man keinen Definitionsmarathon absolvieren will? Aber Du hast Recht, dass wir uns alle gemeinsam um eine klare Sprache bemühen sollten. @Michael - Ich hoffe, jetzt auch den richtigen Michael adressiert zu haben, zumal die Profilfotos im Auswahlmenü bei mir leider nicht angezeigt werden und es hier mehrere User gleichen Namens gibt. "Beispielsweise entstehen "Probleme" für mich nicht in der "externen Realität", wie @Marcus Breitmeyer das beschrieb (...), noch treten sie dort auf. (...) In der Realität existieren nur "Zustände"." Wir handeln auch in der Realität. Auf keine bekannte Handlungsoption zurück greifen zu können, weil man mit einer neuen Anforderung noch keine Erfahrung an, ist ein reales Phänomen. Wenn jemand ein solches Problem hat, dann ist das keine subjektive Bewertung, sondern ein objektiver Fakt. Nur ist es eben zunächst einmal nur sein Problem, solange er als einziger vor dieser Anforderung steht. Dass wir tagtäglich mit irgendwelchen Problemen zu tun haben, ist ohne weiteres objektivierbar. ""Probleme" entstehen durch das menschliche Denken, genau genommen durch das Verurteilen eines Zustandes. Wenn es regnet, dann ist das ein Zustand. Für den Menschen wird es zum Problem, weil er es verurteilt ("Scheiß Wetter")..." Der Volksmund sagt: Es gibt kein falsches Wetter, nur falsche Kleidung. Letzteres kann aber durchaus zum Problem werden. Ob ich ein unerwartetes Gewitter nun verurteile oder mich gegenüber Regen, Blitz und Donner in Demut übe, ändert nichts an der Faktenlage: Ich werde nass bis auf die Knochen. Es sei denn, ich finde rechtzeitig eine Lösung für mein Problem, indem ich mich z.B. irgendwo unterstelle. "... denn er will (hier liegt der Hase im Pfeffer) sich nicht anpassen/unterordnen. Im Gegenteil: der Mensch versucht dann, mit Gewalt das Wetter zu manipulieren."" Ob ich mich den Anforderungen anpasse oder meine Umgebung an meine Anforderungen, erfordert eine Abwägung der individuellen Möglichkeiten. Ich würde BEIDES unter Problemlösung subsumieren. Jedenfalls leuchtet mir nicht ein, warum das eine Problemlösung sein sollte und das andere nicht. Aber ich stimme Dir insofern zu, als dass der Menschen sich von den anderen Lebensformen auf der Erde dadurch unterscheidet, dass er seine Umgebung nach seinen Anforderungen umgestaltet, ohne auf die Biosphäre und deren komplexe Anforderungen in irgendeiner Weise Rücksicht zu nehmen. Dabei ignoriert der Menschen systematisch und kollektiv, dass das Überleben der eigenen Spezies vom Fortbestand der geschundenen Biosphäre abhängt. Diese Ignoranz wird sich rächen! |
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"Der eigentliche Lösungsvorschlag ist nun, stattdessen die Realität zu betrachten und (insbesondere) anzunehmen, um daraufhin "intelligent" zu agieren, also zu lernen, sich an die Realität anzupassen." Dem Vorschlag würde ich folgen. Das wäre allerdings ein grundlegender Paradigmenwechsel. "Ist die Realität denn nicht bei jedem die gleiche und nur die Wahrnehmung eine andere? Wenn du vom Hochhaus springst und ich springe, sind wir beide unten Matsch..." Erklär' das mal einem Radikal-Konstruktivisten! Die Leute springen eher vom Hochhaus, als die Existenz einer gemeinsamen Lebensrealität anzuerkennen. Da habe ich schon wilde Diskussionen erlebt. :-) |
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@Michael @Daniel HC3000 @Marcus Breitmeyer Warum 'linear-logisches Kausaldenken'? Linearität meint: überraschungsfrei, weil berechenbar, weil sich proportional zu … |
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@dope-venture @Marcus Breitmeyer @Michael Ich kann mir ehrlich gesagt nicht ganz vorstellen, wie ganz konkret in der Praxis ein anderes Handeln aussehen könnte. Marcus schreibt: "Klar ist auf jeden Fall eines: Indem wir die vollständige Abschätzung sämtlicher direkten und indirekten Handlungsfolgen bis in eine unendlich weit entfernte Zukunft als notwendige Bedingung festschreiben, definieren wir den Begriff der "Problemlösung" außerhalb der Realität. Wer das so machen möchte, für den wird es in diesem Leben für keines seiner anstehenden Probleme irgendeine Lösung geben." Ist unser Handeln nicht immer ein Trial and Error? Michael schreibt: "Der eigentliche Lösungsvorschlag ist nun, stattdessen die Realität zu betrachten und (insbesondere) anzunehmen, um daraufhin "intelligent" zu agieren, also zu lernen, sich an die Realität anzupassen. Also dass der Mensch z.B. Dinge erschafft, um sein Ziel sicher (z.B. trotz Regen trocken) zu erreichen. " Brauche ich dafür nicht einen Regenschirm? Ist der nicht aus Plastik? Brauche ich dafür nicht Öl? usw. Hätte der Mensch sich überhaupt in irgend einer Form weiterentwickeln dürfen? Um wirklich sicher zu gehen, dass wir keinen Fehler machen, dürften wir Kleidung nur aus abgestorben Zweigen, heruntergefallenen Blättern und den Fellen an Altersschwäche verendeter Tiere herstellen. Wir dürften nur essen was die Natur uns freiwillig hergibt usw. Haben es quasi die Steinzeitmenschen schon verbockt? Oder war es erst der Ackerbau und das Halten von Tieren? Ist die Aufgabe quasi, immer möglichst wenig Scheiße zu bauen? Sorry Jungs komme echt nicht mit. |
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@Daniel HC3000 @Michael @Marcus Breitmeyer Ich kann nicht für Michael sprechen, aber: "Der eigentliche Lösungsvorschlag ist nun, stattdessen die Realität zu betrachten und (insbesondere) anzunehmen, um daraufhin "intelligent" zu agieren, also zu lernen, sich an die Realität anzupassen. Also dass der Mensch z.B. Dinge erschafft, um sein Ziel sicher (z.B. trotz Regen trocken) zu erreichen. Man könnte es lösungsorientiertes Handeln nennen,..." Hier ein Beispiel aus meiner Sicht, wie ICH das verstehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Parkour Was ist der Unterschied zwischen einem ursprünglichen Amazonas-Indianer und einem Shareholder-value-Investor? Der Amazonas-Indianer belässt den Urwald und hat gelernt sich darin zu bewegen ohne diesen zu verändern und trotzdem all seine Bedürfnisse zufrieden zu stellen. Der Sharholder-value-Investor vernichtet den Urwald, baut Trassen, Palmölplantagen und fährt mit seinem Ultra-Unimog durch die Vernichtungsreste. Der eine gestaltet SICH um, um seinen Interessen zu dienen, der andere gestaltet ALLES ANDERE außer sich um, damit diese seinen Interessen dienen! Wir können nicht leben wie die Amazonas-Indianer, aber wir überleben nicht als Shareholder-Value-Investoren! |
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@Michael siehe oben, ich kann Dich nicht taggen außerhalb Deiner Kommentare |
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@Marcus Breitmeyer Meine ´Eröffnung´ bestand allein in den 4 Kommentar-Worten: „Ja. Wie? Daran kauen wir alle...“. Alles davor war zitierter ´Denkerei´-Text. (https://denkerei-berlin.de/gruendung/) Mit meinem knappen Kommentar bezog ich mich auf den Stolperstein, den Bazon Brock da (offenbar wirkungsvoll nicht nur für mich) setzt: ´Probleme´ als „Zumutungen der Wirklichkeit“ (Natur und Vergangenheit) seien als prinzipiell nicht lösbar zu begreifen, also als nicht aufhebbar, ohne neue zu schaffen. Alles andere seien Aufgaben und Wünsche - so interpretiere ich seine Aussage: "Wären Probleme lösbar, müsste man sie nicht ernst nehmen." (das auch zu Deiner These, @Marcus Breitmeyer : "Ein Problem entsteht, indem wir etwas erreichen wollen, was nicht unmittelbar funktioniert.") Seine Konsequenz: der Appell, den ´Wahn des Problem - L ö s e n - Wollens´ aufzugeben zugunsten einer ´Bemeisterung´ der diversen ´Zumutungen der Wirklichkeit´ (Natur und Vergangenheit). Statt ´Lösung´ gehe es um Problem-Management., das die möglichen - wenn auch niemals voll absehbaren - Folgen möglichst gedeihlich, also im Ansatz ebenso demütig wie ´einpassungs´- orientiert miteinbeziehe. Mit Problem-Erduldung hat, was Brock ausführt, in meinen Augen nichts zu tun, @Marcus Breitmeyer, @dope-venture . Es ist individuell wie situativ unterschiedlich, welche Temperatur, welches Klima man als angenehm oder unangenehm empfindet, ob Dürre oder Regen einen unmittelbar oder gerade mal mittelbar betreffen... @Marcus Breitmeyer - Bedrängendem will man entkommen, klar. Entkommen anzustreben - das Selbstverständlichste von der Welt. Dem Phänomen der chaotischen Klimabildung mit bestimmten Veränderungs-Zielsetzungen jedoch so begegnen zu wollen, dass aktuelle Erwärmungstatbestände auf die gewohnten Bedrängnis-Skalenstände zurückgeführt werden könnten - just um ihren menschenverursachten Teil, das unterliegt wohl schon mit Sicherheit keiner menschheitlichen Gestaltungs-Kompetenz. Da ist nichts zu ´lösen´. Aber auf ´Öl ins Feuer´ sollten wir schon verzichten, zumal es da auch noch ganz andere Nebenwirkungsbereiche gibt, in denen wir auch nichts íns Kraut schießen lassen´ sollten... Es gilt, dem Phänomen vielfältig selbstschützend und von der Natur lernend (stabiles Klima in Ameisenhaufen - ohne unsere Formen von Energieeinsatz mit ihren Folgeschäden...) zu begegnen ... Oder: Die Menschheitsgeschichte lebt seit je von und entwickelt sich im Kontext immenser Migration - das wird nicht aus der Welt zu schaffen sein - es bietet uns wie vieles andere mehr die Kehrseite unserer Möglichkeiten: nicht lös-, nur händelbare Probleme... - auf möglichst vielseitige, aber selbstredend vielseits schmerzlich begrenzt bleiben müssende Gedeihlichkeit orientiert ... Und so mit allem, was uns als Problem bedrängt, sich jedoch nicht einfach vor uns als Aufgabe und Möglichkeit auftut (Boot bauen...) @Michael betont da einen in meinen Augen wichtigen Aspekt dessen, was uns als Problem gilt: ""Probleme" entstehen durch das menschliche Denken, genau genommen durch das Verurteilen eines Zustandes." Ich würde hinzufügen: eines Teils der Wirklichkeit unter Ausblendung der vielen gleichzeitigen anderen. Wohl nichts, was existiert, eignen wir uns zu annähernder Auslotbarkeit an in seiner jeweiligen Ambi- wie Polyvalenz (Zwie- & Mehrspältigkeit). Wo deren Wirkgefüge in bedrängender Weise zu Teilen unserer Wirklichkeit werden, gibt es nichts zu lösen, sondern auf Koexistenz-Szenarien hinzuarbeiten, es sei denn, wir suchten unser Unheil in Vernichtungs-Räuschen, wie man sie uns viel zu lange als alternativlos andient... Koexistieren-Wollen heißt, sich Existenzräume natur-, geschichts- & eigenarts-gemäß real wie via Verstehens-Arbeit zu teilen und auf Neues, auf Gemeinsames hin zu entwickeln - ganz so wie Biotope wie Wälder... uns das lehren könnten. In meinen Augen geht es Brock um den Verweis darauf: - Dass ´V e r s t e h e n´ etwas ist, was erarbeitet werden muss - sein Gegenstand die ´Wirklichkeit´ mit Natur und Vergangenheit als ihren in seinen Augen dominanten Bestimmungsgrößen. A l s o: ohne Verstehen nur unfassbar ungedeihliche bis absurde Problembeantwortungen, die wir einander als ´Lösungen´ andienen. Und @Daniel HC3000: Natürlich müssen wir bei aller intelligenten Wirklichkeitsbeantwortung auch Fehler machen. Wir sind Teil, nicht das Ganze. Ja, alles, was existiert existiert auf Kosten wie zum Nutzen von allem. Werden und Vergehen, schaffen und zerstören ... sind nie so voneinander zu lösen, das irgendetwas nur im einen existieren könnte. Aber in der ganzen Evolution geht es eben um das, was passt, sich irgendwo einpasst (Brock), wo akzeptierte Mitexistenz im Fluss der Dinge möglich werden könnte (und wo eben nicht) ..., Mitexistenz, die vielleicht zu Weiterem drängt, so Verändertes fähig werden lässt zu Neuem voll so mancher Überraschung Dabei ist die "Aufgabe quasi, immer möglichst wenig Scheiße zu bauen?" keine ´Scheiß´aufgabe, sondern eine der Würdigung (nicht allein der Mensch hat Würde) - und: keine Scheiße ohne Nahrung - Aufgabe ist unser Nehmen und Geben so zu gestalten, dass es uns selbst wie unsere gesamte Umgebung auch möglichst gut nährt... Wessen es dazu bedarf, gilt es jeweils auszuloten, angeregt durch @dope-ventures Super-Beipiel und auf die verschiedensten Lebensräume unserer Welt bezogen... - Dass wir alle uns an solche Erarbeitungen immer nur punktuell heranmachen können (Natur/Begabung... und Wirklichkeit/Zeit/Zugänge... setzen Grenzen, die erst einmal verschoben und neu gegenstands-justiert sein wollen, wenn Problem-Verstehen X gelingen soll...). A l s o: ohne Verständigung auf so oder so vor-, gleich-, neben- oder nach-rangig anstehende Verstehens-Vorhaben kein gedeihlicher Umgang mit Problem X. - Optimalerweise, das wäre meine Ergänzung, unter Beteiligung aller Gesellschaftsglieder und am besten vielleicht im Wege systemischen Konsensierens. - Dass wir zumeist eine zeitlang wechselseitig glauben, wir verständigten uns über Verstandenes - bis wir am Wirksamwerden unserer offenbar nicht selten fehlgehenden ´Verständigungen´ ´b e g r e i f e n´, wo überall es an ´Verstehen´ gefehlt hat in dem, was wir einander erzählen und bereiten. A l s o: Angerichtetes begreifbar machen und neues Verstehen einfordern & miterarbeiten - sowie im politischen Raum differenziert hörbar machen, so wieder meine Ergänzung, über Losbürgerkonvente z.B.. @Marcus Breitmeyer @dope-venture @Daniel HC3000 @Michael Merci an alle fürs Euch-Anregen-Lassen! |
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@Marcus Breitmeyer @Michael @dope-venture Wenn wir nicht wie die Amazonas-Indianer leben, gehen wir dann nicht trotzdem zu Grunde? Nur eben viel viel langsamer? Bzw. woher sollten wir wissen welches Maß zwischen Amazonas-Indianer und Shareholder-Value-Investoren das richtige ist, um eben nicht ganz langsam doch alles kaputt zu machen? Trial and Error? |
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@ Daniel HC3000 Zugrundegehen gehört zum Leben wie Lebenwollen. Beides greift ineinander gemäß der Struktur der Habitate, in denen wir uns bewegen, auf die wir Einfluss nehmen und die uns beeinflussen - je danach, was wir uns über deren Mechanismen und Spielräume klar machen und wie wir darin dann agieren... und wie wir das ggf. anders wollen ... Wenn wir unsere Habitate umakzentuieren wollen, weg von der Dominanz des Shareholdervalue mit seinen Konkurrenz-Mantren hin zu kooperativen Wirtschafts- und Politik-Formen und -Einrichtungen gibt es nur die schwierigen Verständigungswege, auf denen wir uns auch auf hc bisher noch bewegen - hinauslaufend hoffentlich auf eine Konventbewegung, die Verstehens-Vorhaben entwirft und angeht und diese systemisch-konsensierend weitertreibt... @Marcus Breitmeyer @dope-venture @Michael |
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@Marcus Breitmeyer Ja ich verstehe was du meinst. (Und ja, das war der "richtige" Michael :D ) In deinem Wortgebrauch ist ein "Problem" etwas, was man auch Herausforderung, Anforderung oder vielleicht auch Anliegen nennen könnte. Es besteht zum Beispiel im Falle des Regens die Notwendigkeit sich vor diesem zu schützen, sodass man seinen eigenen Körper gesund hält. Es ist aber in diesem Falle keine Verurteilung des Zustandes, dass es regnet, und somit kein innerer Widerstand gegen diesen vorhanden. In meinem Fall rede ich bei "Problem" von eben jenem Widerstand. Vielleicht gibt es auch hier ein geeigneteres Wort. Ich wollte hier aber auch nur demonstrieren, dass die Verwendung und Auffassung der Worte wie "Problem" und "Lösung" von dem jeweiligen Menschen abhängt. Hr. Brock verwendet es nach meinem Verständnis des Interviews eher auch in der Richtung wie ich es beschrieben habe (~=Widerstand gegen die Realität), weshalb er es als "unlösbar" deklariert, es sei denn man ändert das zugrunde liegende Paradigma. Das ist für mich, mit dieser Wortdefinition von "Problem" im Hinterkopf, sinnig ist. (Auch wenn ich mit seiner Bedeutung/Gewichtung der Vergangenheit nicht ganz konform gehe, auch wenn ich sie auch als unlösbar erachte.) Auch wollte ich damit nicht sagen, welche der Definitionen "richtiger" sei. Unterm Strich reden wir alle hier scheinbar vom gleichen Missstand, nur dass wir unterschiedliche Begriffe verwenden. Es ist mir generell ein Anliegen, dass man vorher abklärt, ob man vom gleichen Konzept redet, bevor ein Missverständnis zur Bildung/Verhärtung von Fronten führt. ;) (Das hängt damit zusammen, dass ich das dualistische Denken in Wahrheit/Lüge, Gut/Böse und somit der Kampf zwischen den beiden für veraltet und als Ursache der ganzen menschlichen Misere halte.) Das wäre allerdings ein grundlegender Paradigmenwechsel." Ja, und er macht für mich Sinn. :) "Erklär' das mal einem Radikal-Konstruktivisten!" Man kann es Menschen, die noch in -ismen verhaftet sind und von vorn herein blockieren, nichts erklären. Da hilft eigentlich nur auf gegenseitige Akzeptanz abzuzielen und beide Wege gleichzeigtig zu gehen, um herauszufinden, wessen Theorie letztendlich näher an der Realität und somit wirkungsvoller ist. @dope-venture Das sehe ich absolut genauso. Man könnte "Staaten" oder die "EU" oder ähnliche zentralisierte Machtstrukturen mit den Borg aus Star Trek vergleichen. Diese haben auch keine andere Möglichkeit sich weiterzuentwickeln, außer mit Gewalt andere Kulturen zu assimilieren und somit die Technik der assimilierten Kultur ihrem eigenen Paradigma anzupassen, wodurch diese wiederum zwar Zerstörungskraft, aber kein neues, schöpferisches Potenzial hervorbringen kann. Diese Unflexibilität ist aber auch letzendlich deren Untergang - wie du bereits sagtest. Die Unwilligkeit des Großteils der Betroffenen, andere Wege einzuschlagen, liegt gerade an der Konditionierung durch das System. Eigenständiges Denken ist unerwünscht, es anders machen ist unerwünscht etc. Die Konstrukteure können nichts daran ändern wollen, eben weil sie dann gelyncht werden - was sie aber aufgrund ihrer eigenen Fehlsichtigkeit vorprogrammiert haben. Denn der Dreh- und Angelpunkt unseres aktuellen Weltbildes ist der Dualismus. Wer eine "Wahrheit" verkauft und sie nicht einhalten kann wird zum Lügner. Und wer nicht gut ist, ist unweigerlich schlecht und muss bekämpft werden. Wenn man den Dualismus aber nicht durchschaut, ist das aber nichts anderes als eine Rollenumkehr: durch eine gewaltsame Revolution werden die ehemals Mächtigen (naja, eher nur deren Marionetten) erschlagen und an deren Stelle tritt nun eine neue "Elite", die die Regeln macht. Im Grunde ändert sich also nichts. @Daniel HC3000 Ich kann dir nur meine Version darstellen, ob das für dich Sinn macht musst du selbst entscheiden. Und wie das für dich im Einzelnen aussieht weiß ich auch nicht. Für mich ist das wichtigste den inneren Frieden herzustellen. Das geht durch Meditation aber viel mehr noch durch Training: sich selbst immerwährend zu beobachten und die darunter liegenden Muster zu erkennen. Das wichtigste Muster ist für mich die Verurteilung(gut/schlecht) anderer Menschen und auch sich selbst. Gerade in Bezug zu Fehlern ist unsere Konditionierung übelst kaputt. Sie werden als schlecht angesehen und werden bestraft etc. Aber eigentlich sind sie etwas ganz natürliches und meistens notwendig. Wer Angst vor Fehlern hat, will alles bis ins kleinste Detail planen und kommt entweder nie zu Potte oder wird wütend und gewalttätig, wenn etwas diesen Plan gefährdet. "Brauche ich dafür nicht einen Regenschirm? Ist der nicht aus Plastik? Brauche ich dafür nicht Öl? usw." Es kann auch ein Regenschirm, ein Auto oder ein Schutzschuld sein. Das muss nicht zwangsläufig aus Öl oder anderwertig schädlich für die Umwelt sein. Öl ist auch nicht das eigentliche "Problem". Das "Problem" ist da schon eher, dass man zyklischen Konsum etc aufrecht erhalten muss und dadurch Wegwerf-Schrott produziert, der dann auch nicht anständig recyclet wird, weil das Geld kostet. "Hätte der Mensch sich überhaupt in irgend einer Form weiterentwickeln dürfen?[...]" Es gibt irgendwie diese seltsame Diskussion, dass die Natur den Menschen nicht braucht und somit alles was der Mensch gemacht hat nicht "gerechtfertigt" ist. Das ist nur ein Gedankenkonstrukt von Menschen erschaffen und dem kann ich nicht zustimmen. Die Natur, aus der wir auch entstanden sind, produziert keinen "Müll" oder unsinniges Zeug. Sie hat überhaupt nicht das Konzept, dass etwas "schlecht" ist, auch wenn sie Pole sehr wohl kennt. Wir sind eine Möglichkeit der Entfaltung des Lebens und die Natur fördert uns doch so gut es geht. Wenn wir es übertreiben, tragen wir halt die Konsequenzen und werden uns ggf. selbst auslöschen. Ist denn nicht eher die Frage nach unserm Bewusstsein, was wir aus unserer Situation machen? Selbst der Dualismus war bis dato notwendig um dieses Extrem zu erfahren und zu erkennen, wohin es führt. Ich kann mich hier @Gabriele Weis nur anschließen, dass unsere (neue) Aufgabe ist, das Leben in all seinen Formen zu schützen und zu fördern. (Unter anderem auch, weil wir uns damit selbst schützen und fördern...) @Daniel HC3000 Das Maß ist imho die Würde gegenüber dem Leben. Ja, man wird Fehler machen und das ist O. @dope-venture @Mr. Peripet |
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@Daniel
HC3000
Was soll das heißen? Um mal schön plakativ und poetisch zu werden: Das Ei wird vernichtet, damit die Larve entstehen kann. Die Larve wird vernichtet, damit die Puppe entstehen kann. Die Puppe wird vernichtet, damit eine Raupe entstehen kann. Die Raupe wird vernichtet, damit der Schmetterling entstehen kann. Sind das jetzt entsetzliche Verluste? Transformation (und das sollte ja DEIN Thema sein!?) funktioniert nur so: Bestand durch Wandel. Ja den Menschen, den es heute gibt, kann, darf und wird es zukünftig nicht mehr geben. Diese aktuelle Lebensweise, kann, darf und wird es zukünftig nicht mehr geben. Völlig unabhängig davon, wie wir uns entscheiden. Wir entscheiden nur darüber, ob wir die Transformation für uns akzeptieren und ob wir sie erträglich für uns gestalten. Die Transformation fragt aber keinesfalls die Menschheit, ob sie denn statt finden darf!? - Sie ist bereits voll im Gange. Wenn Du z.B. einen Borderline-Patienten hast, dann sollst Du ihn gemäß Richtlinien zu einem Menschen formen, wie es sich die Gesellschaft der Normen diesen entsprechend vorstellt und das außerdem nach genormten Verfahrensweisen - DAS ist Dein Problem, dass Du das tatsächlich versuchst?! Ich kann ohne trial & error feststellen, dass das Außergewöhnliche noch nie durch Gewöhnliches zu verstehen und damit nicht zu händeln war und ist. Das Gewöhnliche ist die Norm.
'Normale' Menschen verstehen einen Borderliner nicht, deswegen
können sie diese auch nicht therapieren! |
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@dope-venture @Marcus Breitmeyer @Mr. Peripet @Daniel HC3000 @Gabriele Weis Tagging hat mit dem Copy+Paste nicht ganz geklappt, daher nochmal so. |
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"Nichtsdestoweniger gibt es auch Non-Linearität - und diese dominiert; Logiken, die mit der herrschenden unvereinbar, gleichwohl korrekt sind und funktionieren..." Okay, das war also mit dem "Linear-logischen Paradigma" gemeint. Konsens. Wir neigen dazu, beobachtete angenähert lineare Entwicklungen/Bewegungen linear zu extrapolieren. Was besonders bei hyperbolischen Funktionen maximal schief gehen kann. Diese können über lange Zeit angenähert linear verlaufen, um dann im Scheitelpunkt in sehr kurzer Zeit komplett die Richtung zu ändern. Wer schon mal Badminton gespielt hat, kennt das Phänomen. Der Federball fliegt angenähert geradeaus, um mit Unterschreiten einer kritischen Geschwindigkeit nahezu senkrecht vom "Himmel" zu fallen. Die natürlichen Prozesse sind überwiegend nicht-linear. Das wird sehr häufig massiv unterschätzt. "... außerdem wird gerne verschwiegen, dass die propagierte Kausalität in der sozialen Ausprägung der einen Willkür unterliegt, denn das 'Wenn dies, dann das'-Regelaufgebot ist ja kein physikalischen Naturgesetzen entsprungenes, sondern eine Kopfgeburt, ausschließlich zum Zwecke einer idealisierten Ordnung; und: ja sogar die Umkehrung von Ursache und Wirkung ist möglich und muss nicht logisch kohärent sein. :-)) Das ist das aktuell gängige Denkmodell der westlichen Welt." Auch Konsens. In der herrschenden Ideologie finden sich haufenweise Soll-Sein-Fehlschlüsse. Was meines Erachtens darauf zurück geht, dass der Mensch seine eigene willkürliche Gewalt und seine eigenen willkürlichen Gesetze mit der/den natürlichen der Natur gleichsetzt und in seiner grandiosen Selbst-Überhöhung/-Überschätzung meint, Soll-Zustände mit Gewalt erzwingen zu können. Ein Beispiel für diesen Irrsinn ist das vermeintliche "Gewalt-Monopol" des Staates. In der Realität des Seins existiert kein solches Monopol. Es handelt sich um eine realitätsferne Soll-Bestimmung, zumal jedem Individuum ein natürliches Gewalt-Potenzial inne wohnt. Das Gewalt-Monopol ist Wunschdenken. "Und es existiert in dieser Grundkonstellation seit ca. 5000 Jahren. Das können wir so sagen, weil aus der Zeit der Sumerer die ersten schriftlichen Zeugnisse überliefert sind." Es handelt sich um das "Denkmodell" des Patriarchats und hat daher auch das gleiche Alter. "Was ist deren Inhalt? Verwaltung, also Bürokratie. Bürokratie funktioniert nur durch Quantifizierung, Bilanzierung und Regelgebung. Sinn der damaligen wie heutigen Bürokratie ist das Erstellen und Erhalten von einer definierten Ordnung. Ein solches Ordnungsdenken erfordert Linearität (echte Veränderung wird verhindert durch Linearisieren = alle Prozesse werden so ausgerichtet, dass sie sich zwar proportional verändern, aber immer nur in eine Richtung!), Logik (Zahlendenken) und (Regel)Kausalität (wenn dies, dann das). Fehlt oder versagt eine der drei Säulen der Ordnung, ist diese gefährdet. Deswegen entsteht zur Sicherung dieser drei Säulen eine Gewalt, die den Bestand durch Unantastbarkeit gewährleisten soll. Und damit haben wir das Prinzip des Staates." Auch Konsens. Natur und Kultur lassen sich anhand ihrer Gründe kategorisch differenzieren. Die Natur ist das Ergebnis von Wirk-Gründen (Ursachen), die Kultur das Ergebnis von Zweck-Gründen (Tatsachen). In der herrschenden Ideologie wird dieser kategorische Unterschied traditionell geleugnet, weil deren Recht-Fertigung (nicht Berechtigung!) auf der Annahme basiert, die Natur der Dinge und insbesondere jene des Menschen sei das Ergebnis der Zweck-Gründe (eines männlichen Schöpfers). Die besagte Annahme spiegelt 1:1 das beschriebene Wunschdenken (nicht der Menschheit, sondern der Männer im Patriarchat), sich qua willkürlicher Gewalt über die natürliche Gewalt der Natur zu erheben. @dope-venture @Daniel HC3000 @Mr. Peripet @Michael @Gabriele Weis @Esther Weinz |
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"Wenn man jetzt den Konstrukteuren dieses Systems, den Betreibern (Eigner, Offiziere), dem Personal (Verwaltung) und auch den Passagieren davon berichtet, sagt man ihnen folgendes: Dieses Schiff ist zum Kentern verurteilt, wenn sich nichts ändert. Jetzt müsste man annehmen, dass alle dankbar diesen Hinweis aufnehmen und versuchen zu retten, was zu retten ist - weit gefehlt. Man erzeugt damit den Vorwurf der Inkompetenz der Konstrukteure, der Führung, der Verwaltung und lässt durchblicken, dass jede Menge Zeit, Energie, Geld verschwendet wurden und den Passagieren nimmt man auch eine ganze Menge, nämlich: die Freude auf ihr erhofftes Ziel, welches ja jetzt wahrscheinlicherweise unerreichbar bleiben wird; die Hoffnung auf besondere Möglichkeiten, die sie mit dem Ziel verbinden; die Gewissheit von Sicherheit angesichts mächtiger, überlegener Technik; das Vertrauen in das System, dem sie ihr Leben und evtl. auch Besitz überantwortet haben ... usw. Dem gegenüber stehen die berechtigte Angst vor einer höchst ungewissen Zukunft, die Möglichkeit des Endes (leiblich, Pläne, Träume...), die äußerst hässliche und unerfreuliche Realität des Kenterns selbst etc. und das alles ohne Ersatz für den faktischen Verlust! Bei dieser Horrorbilanz, die von den Betroffenen ad hoc nicht durch eigene Mittel verändert werden kann, bleibt diesen nur der Widerstand dagegen und das Propagieren ihrer Wahrheit, die da lautet: ich sterbe lieber mit meiner schönen Illusion als mit einer hässliche Wahrheit zu überleben. Darauf noch ein Tässchen Tee im blauen Salon der Titanic..." Mir darfst Du auch eine Tasse einschenken. @dope-venture - Bevor ich von Bord gehe. ;-) |
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"Ist unser Handeln nicht immer ein Trial and Error?" Das ist Typ-abhängig: http://www.stangl-taller.at/ARBEITSBLAETTER/LERNEN/LernstileKolb.shtml "Trial & Error" entspricht dem Lernstil des Akkomodierers. @Daniel HC3000 "Ist die Aufgabe quasi, immer möglichst wenig Scheiße zu bauen?" Wenn es einen natürlich gegebenen Sinn des Lebens gibt (willkürliche Sinngebung im Rahmen von Kultur mal außen vor), dann den, als Einzelner und/oder als Gruppe und/oder als Spezies zu überleben. Der Sinn des Lebens liegt meiner Ansicht nach in sich selbst und seiner eigenen Aufrechterhaltung begründet, jedenfalls unter der Annahme von Wirk-Gründen anstelle von Zweck-Gründen. Da ich keine Zwecke unterstelle, sehe ich im Leben auch keinen Selbstzweck. Unter der Annahme, dass "Scheiße-Bauen", das Überleben früher oder später gefährdet, würde ich Deine Frage mit JA beantworten. ;-) |
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"Der Amazonas-Indianer belässt den Urwald und hat gelernt sich darin zu bewegen ohne diesen zu verändern und trotzdem all seine Bedürfnisse zufrieden zu stellen. Der Sharholder-value-Investor vernichtet den Urwald, baut Trassen, Palmölplantagen und fährt mit seinem Ultra-Unimog durch die Vernichtungsreste. Der eine gestaltet SICH um, um seinen Interessen zu dienen, der andere gestaltet ALLES ANDERE außer sich um, damit diese seinen Interessen dienen! Wir können nicht leben wie die Amazonas-Indianer, aber wir überleben nicht als Shareholder-Value-Investoren!" Wir wären meines Erachtens einen großen Schritt weiter, wenn wir es gemeinsam schaffen würden, unser Denksystem zu reparieren und auch zu synchronisieren. Das hätte den großen Vorteil, dass wir nicht weiter einen Fehlschluss nach dem anderen produzieren, und dass wir überhaupt einigungsfähig werden! In diesem Punkt sehe ich die wichtigste Voraussetzung für eine konstruktive Entwicklung. @dope-venture @Daniel HC3000 @Mr. Peripet @Michael @Gabriele Weis Ergänzung: Die Synchronisation des Denkens kann nur auf der Basis einer klaren und eindeutigen Sprache erfolgen, denn wir denken weit überwiegend in sprachlichen Kategorien. Maßgeblich kann daher nicht ein subjektives Begriffsverständnis sein, sondern nur die objektive Begriffsbedeutung. Wer die gegebene Bedeutung eines Begriffs nicht (richtig) begreift, der hat (falsch) verstanden. Die kollektive Kultivierung individualisierter Verständnisse bringt uns endgültig in Teufels Küche! |
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"Mit meinem knappen Kommentar bezog ich mich auf den Stolperstein, den Bazon Brock da (offenbar wirkungsvoll nicht nur für mich) setzt: ´Probleme´ als „Zumutungen der Wirklichkeit“ (Natur und Vergangenheit) seien als prinzipiell nicht lösbar zu begreifen, also als nicht aufhebbar, ohne neue zu schaffen. Alles andere seien Aufgaben und Wünsche - so interpretiere ich seine Aussage: "Wären Probleme lösbar, müsste man sie nicht ernst nehmen." (das auch zu Deiner These, @Marcus Breitmeyer : "Ein Problem entsteht, indem wir etwas erreichen wollen, was nicht unmittelbar funktioniert.")" Man kann keinen Beweis führen, indem man die Bedeutung eines Begriffs im Sinne der eigenen Hypothese verengt und jenen Bedeutungsinhalt heraus definiert, der dieser Hypothese widerspricht. "Ein Problem (griechisch πρόβλημα próblema, deutsch ‚das Vorgeworfene, das Vorgelegte‘, „das, was [zur Lösung] vorgelegt wurde“), nennt man eine Aufgabe oder Streitfrage, deren Lösung mit Schwierigkeiten verbunden ist. Probleme stellen Hindernisse dar, die überwunden oder umgangen werden müssen, um von einer unbefriedigenden Ausgangssituation in eine befriedigendere Zielsituation zu gelangen..." ... schreibt Wikipedia. Es gibt lösbare und unlösbare Probleme. Wer die Natur des Seins als Zumutung begreift, vor dem Hintergrund der eigenen Kultur der Soll-Erfüllung, der hat in der Tat ein unlösbares Problem. Dass die lösbaren Probleme dagegen unbedeutend erscheinen, kann ich nachvollziehen. ;-) Ein Fehler ist die Abweichung des Ist-Werts vom Soll-Wert. Oder war's etwa umgekehrt? "Das Deutsche Institut für Normung (DIN) definiert den Fehler dagegen als einen „Merkmalswert, der die vorgegebenen Forderungen nicht erfüllt“ bzw. als „Nichterfüllung einer Forderung“." http://blog.vorest-ag.com/kvp/fehlermanagement-fehleranalyse-null-fehler-strategie-durch-kvp/ |
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@Marcus Breitmeyer Zumindest außerhalb wissenschaftlicher Theoriebildung bestimmt sich die Bedeutung eines Wortes durchaus ein Stück weit diffus nach seinem Gebrauch, sagen selbst Linguistik und Philosophie... Und selbst für den Bereich wissenschaftlich definierter Begriffe bezweifle ich die Existenz einer "klaren und eindeutigen Sprache". Denn solche Definitionen samt der ihnen zugeordneten Ausführungen sind und bleiben wohl immer ein Stück weit historisch begrenzt, sind also nichts in Stein Gemeißeltes... So hat z.B. Falsches Tun hat u.U. mit Normen das Wenigste, mit unfassbaren Folgen aber in der Regel wohl das Wesentliche zu tun... Bei dem Postulat, "Die Synchronisation des Denkens kann nur auf der Basis einer klaren und eindeutigen Sprache erfolgen, denn wir denken weit überwiegend in sprachlichen Kategorien. Maßgeblich kann daher nicht ein subjektives Begriffsverständnis sein, sondern nur die objektive Begriffsbedeutung. Wer die gegebene Bedeutung eines Begriffs nicht (richtig) begreift, der hat (falsch) verstanden. Die kollektive Kultivierung individualisierter Verständnisse bringt uns endgültig in Teufels Küche!" schaudert es mich: Menschen sind weder als Personen noch hinsichtlich ihrer Kommunikation zu ´synchronisieren´. Sie sind weder Getriebe noch Computer, auch keine Synchron-Springer. -Sprecher oder dergleichen mehr. Und es kann nicht angehen, den einen MAINSTREAM durch einen anderen zu ersetzen ! Menschen verwenden Sprache gemäß ihren jeweiligen, natürlich zuletzt immer subjektiven Horizonten. Sie können sich via verstehensbereitem Austausch unaufhebbar (es sei denn diktatorisch-totalitär) immer nur auf Schnittmengen verständigen sowie auf den Umgang, den sie damit mehr oder minder abstimmbarerweise pflegen w o l l e n . (Optimaler Weg dabei: Systemisches Konsensieren https://wyriwif.wordpress.com/2018/03/20/bessere-demokratie-durch-stimmengewichtung) Für mich war und ist wichtig zu verstehen, dass einer etwa den Begriff ´Problem´ z.B. exklusiver verstanden wissen möchte, als üblich, weil dessen ungeschiedene Verwendung den Blick vernebelt und lösare Aufgaben und Wünsche von unlösbaren Problemen getrennt in den Blick genommen sehen möchte. Das muss ich nicht teilen - ich kann die Unterscheidung, um die es demjenigen geht, evtl. sprachlich anders angehen. Das enthebt mich aber nicht der Notwendigkeit (andernfalls brauche ich weder Video noch Lektüre), möglichst zu verstehen, worum es i h m geht - und mich dem anzuschließen oder zu widersprechen... einschließlich des eventuellen Vorschlags geeigneterer begrifflicher Unterscheidungen. Ich persönlich fand Brocks Unterscheidungs-Impuls sehr anregend. @Marcus Breitmeyer @dope-venture @Michael @Daniel HC3000 @Mr. Peripet |
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"Dabei ist die "Aufgabe quasi, immer möglichst wenig Scheiße zu bauen?" keine ´Scheiß´aufgabe, sondern eine der Würdigung (nicht allein der Mensch hat Würde)..." An der Würde scheiden sich die Geister. @Gabriele Weis - Meiner Ansicht nach handelt es sich bei der Würde um eine (askriptive) Zuschreibung, nicht um eine (deskriptive) Beschreibung. Die Würde ist Teil unserer Kultur als Person, nicht unserer Natur als Mensch. Die Person ist eine kulturell geschaffene Rechtsfigur, dem natürlich gezeugten Menschen willkürlich zugeschrieben. Der Mensch ist nicht Person, sondern er hat eine Person, oder auch nicht. Die Würde ist Ausdruck des Status dieser Person. Damit ist auch die Würde des Menschen kein Ist-Wert, sondern ein Soll-Wert. Sie kann dem Menschen ebenso willkürlich zugeschrieben... anerkannt werden, wie sie auch willkürlich aberkannt werden kann. Für andere Lebensformen gilt selbiges: Eine Würde anzuerkennen oder nicht, unterliegt der Willkür. Im Märchen "Des Kaiser's neue Kleider" geht es um die Würde des Kaisers, symbolisiert durch seine Kleidung. Wie das Kind zutreffend bemerkt, ist der Kaiser nackt, weil seine edle Bekleidung (= Würde) gar nicht existiert. Wer an die reale Existenz einer besonderen Menschenwürde glaubt, die den Menschen gegenüber anderen Lebensformen hervor hebt, wird ebenso enttäuscht werden. Wenn es um die Würde geht, reden wir über Zwecke. Einem Kaiser, einem Menschen, oder einem anderen Lebewesen Würde zuzuschreiben, dient dem Zweck dessen, der zuschreibt. Es geht darum, dass ein Status festgeschrieben werden soll, der in der Würde seinen Ausdruck findet. Dieser Status kann sehr unterschiedlich sein. Deshalb gibt es nicht die EINE Würde, die für alle gleich wäre. Um welchen Status es im jeweiligen Einzelfall gehen soll, bedarf grundsätzlich der näheren Bestimmung. So ist das auch mit der Menschenwürde. Ohne nähere Bestimmung sagt der Begriff gar nichts aus. Deshalb streiten sich Abteilungen von Rechtsgelehrten nahezu ununterbrochen, was die Würde des Menschen nun so alles beinhaltet. Drei Fachleute, fünf Meinungen. Ich würde mir wünschen, dass irgendwann die Einsicht durchsickert, dass die Würde mit der Natur des Seins nichts zu hat. Schützen kann man nur, was man vorher explizit rein definiert. Aber dafür braucht man die Würde nicht. ;-) |
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@Marcus Breitmeyer Alles, was existiert, hat Eigenart, Potentiale und befindet sich im Werden - der Begriff ´Würde´ im Deutschen fängt das sprachlich deutlich ein. Wenn ich diese(s) Würde würdige, indem ich ihr/ihm Seinsrecht, prinzipiell gleichartige, im Verletzungsfall vielfältig verschrägte Bedürftigkeit, Irrtumsbelastetheit, Umkehrfähigkeit... zugestehe, ganz so, wie ich sie an mir entdecke und gewahrt wissen möchte, dann schenke bzw. lasse ich ihm seine Würde. Wo nicht, negiere und liquidiere ich eine solche bzw. Teile von ihr... Mich interessiert dabei erst einmal überhaupt nicht die "kulturell geschaffene Rechtsfigur", auch nicht ob der Mensch "Person ist" oder "hat" oder was immer - und ich begrenze den oben erläuterten Würde-Begriff auch nicht auf gar den Menschen allein oder die belebte Natur, sondern sie wohnt für mich allem Existenten inne ! Und wo ich das nicht im Blick habe, bewirke ich Schaden in Zentrum wie Peripherie. Ich dachte eigentlich, wir tauschen uns hier aus, weil Wirkungen nicht egal, sondern zentral sein sollten für - lösende - Handhabungen der Aufgaben, die wir sehen und aneinander richten, ... ebenso wie für das Handling unlösbarer Probleme, auf das wir uns verständigen... ?! @Marcus Breitmeyer @dope-venture @Michael @Daniel HC3000 @Mr. Peripet |
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a. "Maßgeblich kann daher nicht ein subjektives Begriffsverständnis sein, sondern nur die objektive Begriffsbedeutung. Wer die gegebene Bedeutung eines Begriffs nicht (richtig) begreift, der hat (falsch) verstanden." b. "So ist das auch mit der Menschenwürde. Ohne nähere Bestimmung sagt der Begriff gar nichts aus." Also für mich sieht es so aus, als hättest du dir durch deine eigene Erklärung zum Thema Würde widersprochen. Worte, also Begriffe und die dahinter liegenden Konzepte, sind, da durch den Denkprozess des denkenden Individuums selbst als Muster geformt und in dessen Gehirn gespeichert, immer subjektiv. Aufgrund der Dynamik der Sprache kann man auch nicht sagen, wer einen Begriff "richtig" oder "falsch" verstanden hat. Zum einen sind die Wurzeln vieler Begriffe heutzutage einfach nicht mehr bekannt, zum anderen ist der Zeitgeist, geprägt duch den kulturellen Hintergrund, ein anderer, sodass die Denkprozesse ein anderes Konzept (Ergebnis eines Prozesses) mit einem Wort verbinden. Sicherlich kann man versuchen die ursprüngliche Bedeutung wiederzubeleben oder aus einer logischen Induktion einen Begriff neu definieren. Eine vollständige einheitliche Synchronisation ist jedoch nicht sehr lebensoptimiert. Warum? Das hat ziemlich praktische Gründe: es verlangt einen systemweiten Konsenz, der massiv Energie und Zeit verschlingt und zudem Gewalt auf alle seine Mitglieder ausübt (Fehler können nicht toleriert werden -> wer es wagt einen neuen Gedanken einzuwerfen wird bestraft). Bestes reales Beispiel sind verteilte Rechnersysteme wie Bitcoin, die genau das machen: es wird systemweit eine Einigung, im Falle von Bitcoin über eine Transaktion, erzielt. Das erfordert einen Algorithmus, der die Validität (Annahme der einzigen Wahrheit) bestätigen und "Fehler" erkennen und korrigieren muss (sich "fehlerhaft" verhaltende Knoten/Mitglieder werden ausgeschlossen). Sicher gibt schon effizientere Algorithmen als den von Bitcoin, die auch weniger Energie verschlingen. Und für eine Buchhaltung ist der Aufwand sicher sinnvoll und somit gerechtfertigt, für Lebewesen ist das jedoch gänzlich ungeeignet, da sie nun mal keine Maschinen sind, die einfach stur ihr Programm laufen lassen. Wenn neue Mitglieder geboren werden müssen diese auch erst einmal mit der vollständigen Datenbank "versorgt" werden. Das hört sich für mich sehr nach Indoktrination an, die wir jetzt schon viel zu viel haben. Hier sind wir auch wieder beim Thema "Borg" angelangt, die eben einen solchen Konsenz-Algorithmus für alle Entscheidungen durchführen und daher ihre Fähigkeit zur Weiterentwicklung verloren haben. "Ich würde mir wünschen, dass irgendwann die Einsicht durchsickert, dass die Würde mit der Natur des Seins nichts zu hat." Das ist wieder eine Sache der Begriffsdefinition und ganz gewiss ist "Würde" ein Konzept, das nicht einheitlich verstanden wird. Ich habe übrigens "Des Kaiser's neue Kleider" nicht gelesen, aber ich würde es, da es ein Märchen ist, nicht wörtlich auffassen wollen. Vermutlich hat er schon von vornherein keine Würde besessen ("Aus Eitelkeit und innerer Unsicherheit erwähnt er nicht, dass er die Kleider selbst auch nicht sehen kann [...]" Wikipedia), was damalig wohl mit "nackt" gleichbedeutend war, weil Nacktheit im kirchlichen Sinne ja eine Sünde darstellte. Ich kann dir nur meine Version davon erzählen und du entscheidest, ob sie für dich sinnig ist. So wie ich den Begriff definiere, braucht Würde kein Rechtssubjekt - eigentlich sollte man es in Rechtsobjekt umbenennen, weil man ja schließlich als Person zur Sache degradiert wird ("in Sachen Herr Mustermann..."). Würde ist zu dieser Degradierung gerade zu reziprok (entgegengesetzt). Gerald Hüthers beschreibt Würde hier aus der Sicht eines Menschen (https://youtu.be/5JrLUEekyM0?t=3944) als Anerkennung des Subjektes. Jeder, auch ein Bettler (in Anknüpfung an den Kaiser), kann Würde "besitzen" - aber nicht weil sie irgend jemand anderes gibt, sondern er kann sie sich nur selbst geben. Aber für mich ist es noch viel tiefgreifender und auf die gesamte Realität anwendbar. Würde ist ein Zustand wie der innere Friede, ja sogar die Folge davon. Sie folgt, aus meiner Sicht, automatisch der Entscheidung, dass das Leben wohlwollend ist ("The most important decision we make is whether we believe we live in a friendly or hostile universe." Albert Einstein). Dadurch kann man das Leben so annehmen wie es ist und diesem dessen (und sich somit seine eigene) Würde lassen. Würde ist für mich die Achtung und Demut gegenüber dem gesamten Leben (sich eingeschlossen). @Daniel HC3000 @Gabriele Weis @dope-venture @Mr. Peripet |
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@Gabriele Weis @Marcus Breitmeyer @Michael @Daniel HC3000 Der Begriff 'Würde' macht nach
meinem Verständnis nur Sinn, wenn er nicht Ausdruck eines
gesonderten Status ist, mit romantischen Manierismen befrachtet
wird, als diffuser Kampfbegriff missbraucht wird o.ä., sondern
als Vorstellung eines Respekts gegenüber jedwedem Geartetsein
gepflegt wird, der nicht Devotheit, Überhöhung oder Tabuismus
beinhaltet, sondern eben das Berücksichtigen des Geartetseins
und vor allem des ANDERS-Geartetseins. Ist auch dies nicht möglich, dann eben moderate Grenzziehung mit Abstandsgebot. Ist dies nicht möglich, dann der
Versuch einer Transformation in den kritischen Belangen. |
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@Gabriele Weis @Marcus Breitmeyer @Michael @Daniel HC3000 Ein Stein ist ein Stein. Ein Stein ist keine Katze. Darin sind wir uns alle einig. Ein Stein kann aber ein Basaltbrocken sein, ein Diamant oder der einem auf dem Herzen liegt. Hier ist also Differenzierung notwendig. Wenn dann das Sujet bedeutungsbezogen geklärt ist, kommen aber die unterschiedlichen Perspektiven und damit die unterschiedlichen Aspekte des Sujets zum Vorschein, denn wenn ich im Café sitze und auf die Wand blicke und eine weiße Wand sehe und mein Gegenüber auf die Wand blickt und eine gelbe Wand sieht, dann hat keiner Recht, wenn er sagt: "Das Café ist weiß gestrichen" oder "Das Café ist gelb gestrichen". Es geht also nach meiner Auffassung nicht um Synchronisation, sondern um KOMPLEMENTARITÄT. Um das Komplementieren und damit Komplettieren aller Aspekte ein Sujet betreffend. Vorrangig wäre demnach weniger ein Vereinheitlichen von Bedeutungen als das komplementäre Komplettieren und das Verknüpfen, Konstellieren der Aspekte zu einem für alle brauchbaren, weil begreifbaren Ganzen. Ein Cordierith ('Wikinger-Sonnenstein') hat, je nachdem von welcher Seite man durch ihn hindurch sieht, mal weiße, mal blaue, mal gelbe Farbe z.B. Die Wikinger haben sich nicht darum gekümmert, ob alle dieselbe Farbe sehen, sie haben den Stein benutzt zum Navigieren, indem sie hindurch sahen um so selbst durch starke Wolkendecke den verdeckten Sonnenstand zu erspähen und so zu dem gemeinsamen Ziel zu segeln/rudern. Die 'Farben' eines Begriffes sind also eigentlich per se bedeutungslos. Der Begriff inklusive aller 'Farbaspekte' hat seinen Wert eben dadurch. Probleme gibt es damit erst, wenn es Farb-Parteien gibt, anstatt dass sich alle auf die Navigation fokussieren. Weil dann keiner mehr den Sonnenstand im Auge hat, sondern die Ruder benutzt werden, um sich gegenseitig den Schädel einzuschlagen: "Blau!" - "Nein! GELB" - "Ihr seid doch völlig blöde! Natürlich GRÜN!". Grönland wie Neufundland wären so nie von den Wikingern besiedelt worden. ;-) |
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Sehe ich das richtig? Für mein Begreifen plädieren die letzten 4 Beiträge dafür, Begriffsfragen niedriger zu hängen als @Marcus Breitmeyer das offenbar vertritt. Mit @dope-venture etwa ein Stück weit auf den Punkt zu bringen: "Vorrangig wäre demnach weniger ein Vereinheitlichen von Bedeutungen als das komplementäre Komplettieren und das Verknüpfen, Konstellieren der Aspekte zu einem für alle brauchbaren, weil begreifbaren Ganzen." Wie wär´s, wenn wir von dieser annähernden Übereinstimmung mit jeweils anregend individuellen Erklärungsansätzen aus weiter diskutierten - Richtung:
usf. ! @Marcus Breitmeyer @dope-venture @Michael @Daniel HC3000 @Mr. Peripet |
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@Mr. Peripet @Michael @Gabriele Weis @dope-venture @Dope: Dein Beispiel war dope! ; D @all: ihr solltet vielleicht überlegen, ob ihr den Vorschlag von Frau Weis wirklich hier im Forum umsetzen wollt. Wäre schade, wenn nach der Alpha es zu Komplikationen kommen würde und euer erarbeiteter Fortschritt weg wäre. Oder eventuell ein Copy-Paste-Backup zu erstellen. |
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Wenn Ihr einverstanden wäret, weil Ihr so weiterarbeiten wollt, würde ich die Kopie unserer Posts zum vorliegenden Beitrag auf die entsprechende Dokumentationsseite meines Web-Angebots setzen - und die Kopie fortlaufend ergänzen, bis man das Ganze in Beta so oder so zurückeinfüttern könnte ... ? (http://buergerbeteiligung-neu-etablieren.de//POLITISCHES/M/Brock-unloesbare%20probleme.html) @Marcus Breitmeyer @dope-venture @Michael @Daniel HC3000 @Mr. Peripet |
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"Wenn Ihr einverstanden wäret, weil Ihr so weiterarbeiten wollt, würde ich die Kopie unserer Posts zum vorliegenden Beitrag auf die entsprechende Dokumentationsseite meines Web-Angebots setzen - und die Kopie fortlaufend ergänzen, bis man das Ganze in Beta so oder so zurückeinfüttern könnte ... ?" Sehr gute Idee! Konsens. :-) @Gabriele Weis |
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"Alles, was existiert, hat Eigenart, Potentiale und befindet sich im Werden - der Begriff ´Würde´ im Deutschen fängt das sprachlich deutlich ein. Wenn ich diese(s) Würde würdige, indem ich ihr/ihm Seinsrecht, prinzipiell gleichartige, im Verletzungsfall vielfältig verschrägte Bedürftigkeit, Irrtumsbelastetheit, Umkehrfähigkeit... zugestehe, ganz so, wie ich sie an mir entdecke und gewahrt wissen möchte, dann schenke bzw. lasse ich ihm seine Würde. Wo nicht, negiere und liquidiere ich eine solche bzw. Teile von ihr..." Der Ansatz, die Würde als Entwicklungspotenzial (und somit als ursprünglich deskriptive Kategorie) zu begreifen, gefällt mir. @Gabriele Weis - Lässt sich diese Wurzel etymologisch verifizieren? Falls das so zuträfe, würde es sich bei der patriarchalen Bedeutung (gemäß der herrschenden Ideologie), auf die ich mich in meinem Beitrag zur Würde bezogen habe, um eine verkehrte Verwendung des Begriffs handeln. Es wäre dann zu klären, WELCHE Würde wir in Zukunft im Sinne eines Rechts geschützt sehen wollen. |
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II |
zum VORHABEN von POST
49 DOKU - DISKUSSION AUF HUMAN-CONNECTION (Kopie) |
ab 17.8.2018 17h |