gw / Bernau, 2$.6.2018 | |
FRIEDENS-IMPULSE |
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RUBIKON - DREWERMANN / Das Friedensgespräch
"Jeder
von uns ist für den Frieden mitverantwortlich", meint Eugen
Drewermann im exklusiven Rubikon-Videointerview.
Eugen Drewermann (*1940) ist ein deutscher Theologe, Psychoanalytiker, Schriftsteller und ehemaliger römisch-katholischer Priester. Er ist ein wichtiger Vertreter der tiefenpsychologischen Exegese und als kirchenkritischer Publizist tätig.
"...
Das Eine ist die Scheinzufriedenheit, von der Sie sprechen, mit der
die Menge ruhig gestellt wird - um den Preis, dass die vielen
Einzelnen sich selber nicht mehr kennen.
..
Wir sind interessiert nicht mehr an humaner Entwicklung von Menschen
zu sich selber, sondern wir sind interessiert an der Sicherung des
Industriestandortes Deutschland im globalen Konkurrenzvergleich...
Wir sind heute dabei, fast alle Warnungen vor der Zukunft
überzuerfüllen mit der Hypnose des Erstrebbaren und des Notwendigen.
Dieses Menschenbild begleitet uns: wir sind ersetzbar durch
Maschinen, wir sind noch nicht ganz so vollkommen, wie die Geräte,
die wir um uns schaffen...
Dass die Ausbildungssysteme infolgedessen immer enger werden, immer
zielorientierter werden, widerspricht den Humbordtschen
Bildungsidealen total !
...
Wir müssten zum Thema Spaltung ganz von vorn anfangen, wir bräuchten
Räume, die eventuell in der Religion, mitunter in der
Psychotherapie, seltener, aber viel notwendiger in persönlicher
Beziehung auftauchen würden,
in Verhältnissen der Liebe, wo der
einzelne spürt, dass er überhaupt wahrgenommen wird als er selber -
in Brechungen auch der Selbstwahrnehmung, die ihm noch nicht
zugänglich sind, wo er wachsen und reifen darf, wo er Vertrauen
lernen kann, weil ihm vertraut wird, wo er sich gemeint fühlt
- das ist eine absolute Seltenheit!
Man fragt nicht mehr, was kann ich mit Dir machen, sondern:
was bist du selber, was bist du für dich, wie möchtest du sein, wenn
du Wünsche hättest haben dürfen, welche würdest du haben, wenn sie
mal erlaubt wären, was für ein Leben wär dir vorstellbar?
Das ist ein langer Weg, aber da begönne, was wir Frieden nennen,
Einklang mit sich selbsr, ein Stück Harmonie - damit hätten wir ...
einen Raum, in dem nicht mehr geurteilt, verurteilt wird, beurteilt
wird, sondern es darum geht zu verstehen, wo es nicht mehr um Klage
und Anklage geht, sondern um Beziehung, die stimmt - einen
Erlaubnisraum, eine Asylstätte der Menschlichkeit, wo den Nöten, den
Verirrungen, den Zerbrochenheiten nachgegangen wird, um sie zu
heilen und zusammenzufügen.
Das ist ein Programm, das ich im Neuen Testament wiederfinde - in
der Art, wie Jesus mit Menschen umgeht, und ich halte es für die
wahre Revolution, die wir brauchen würden.
Wir brauchen nicht die Machtergreifung durch die richtige Partei,
wir brauchen auch nicht die Umschichtung der Gesellschaft von unten
nach oben oder dann rückwärts wieder von oben nach unten.
Wir bräuchten eine Form der Gemeinsamkeit und des Respekts
voreinander ...
Wir haben Sicherheit bis heute definiert über militärische Stärke,
über die schlimmsten Waffensysteme ...
Abschreckung war und ist in Wirklichkeit Teil der Unmenschlichkeit,
der Vertrauenslosigkeit, also der totalen Verunsicherung in allem
!
--- Und die Folgen davon haben wir heute noch zu tragen:
Wir waren nicht fähig 1989 die Chance zum Frieden, die uns geboten
wurde, anzunehmen - Gorbatschow - Demilitarisierung vom Ural bis zum
Atlantik ! Das hätten wir haben können! Man muss sich das vorstellen
! ..."
---
gw/ PDF
friedenspolitische tagesnotizen
gw/
15.4.2018
COLLAGIERTES
gw/ KRIEGSEINSATZPOLITIK NEIN!
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